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MacBook Air M1

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tl;dr

Ich habe ein neues MacBook Air M1 gekauft. And it is glorious. Black. Magic. Fuckery.

Vorgeschichte

Nach fast 10 Jahren1 ist es dann doch passiert: Mein 15” MacBook Pro early 2011 hat sich am 6. Januar 2021 in den endgültigen SleepMode verabschiedet.

Die AMD GPU war schon eine ganze Weile kaputt2 und nach so gut wie jedem Software-Update war der kleine NVRAM-Tanz neu aufzuführen. Aber es hat immer noch sehr gute Dienste geleistet. Das MBP war hier über die ganze Zeit stets mein Haupt-Computer3. Kurzfristig kam ich nun auch mit dem Mac mini im Keller und meinem iPhone klar, aber richtig toll4 schien das auf Dauer nicht. Etwas neues musste also her. Aber was?

Da im Keller eh ein Mac steht, könnte man auch mal den iPad (Pro) Way of Life ausprobieren dachte ich mir sehr kurz. Aber das iPad und ich sind in der Vergangenheit schon nicht wirklich warm miteinander geworden und ich bin auch tatsächlich ein großer Fan des klassischen Laptop-Formats. Und in diesem Segment auch schon seit fast 20 Jahren5 mit den Maschinen von Apple unterwegs:

Wie sieht die Lage Anfang 2021 aus?

Der aktuellste Stand der Dinge in Sachen Laptops von Apple sind das MacBook Air und das MacBook Pro 13” mit dem Apple M1-Prozessor. Sie wurden gemeinsam im November 2020 vorgestellt und sind die ersten Geräte die nicht mehr mit Intel-Chips angetrieben werden6. Das Pro gibt es auch noch mit Intel-Chips, das aktuelle 16” Pro nur mit Intel-Chips.

Eigentlich ist es gegen meine religiöse Überzeugung ein First Generation Apple Produkt zu erwerben. Und die Gerüchteküche war auch schon im Januar 2021 voller Hinweise auf eventuelle 14” MacBook Pros die dann mit M2- oder M1X-CPUs erscheinen könnten. Aber da die Erscheinungsdaten schwer zwischen Sommer 2021 und Frühjahr 2022 schwankten entschied ich mich dann doch für die aktuelle Generation und von den beiden Optionen für das Air.

Gegen das M1 MacBook Pro entschied ich mich, weil ich unglaublich gerne auf den Lüfter verzichten wollte7 und dafür gerne ein bisschen Dauer-Performance unter Last hergebe. Die TouchBar des Pro halte ich eher für ein Gimmick. Es verbleiben ein etwas hellerer Bildschirm, eine etwas längere Akkulaufzeit sowie etwas bessere Lautsprecher und Mikrofone neben etwa 100 Gramm mehr Gewicht. Das wären dann aber auch 1.909 € für das Gerät plus 299 € AppleCare+ gewesen die gemeinsam auf 2.208 € kommen…

MacBook Air Konfiguration

So schrecklich viel kann man bei dem Air nicht konfigurieren. Mein Gerät ist nun die Variante mit 8 GPU-Kernen im M1, 512 GB Speicherplatz auf der SSD und dem Maximalausbau von 16 GB RAM. Das ganze in Silber8. Keine der internen Komponenten ist nachträglich austauschbar und das gute Stück soll ja auch wieder eine Weile halten…

Historischer Kostenvergleich

Ok, die Konfiguration haben wir dann fertig. Was kostet denn der Spaß?

Kosten M1 MacBook Air

Das Gerät kam dann letztlich auf 1.629 € für das M1 Air in der beschriebenen Konfiguration. Zuzüglich 249 € für die AppleCare+ Garantieerweiterung landen wir bei 1.878 € Gesamtkosten. 330 € günstiger als die vergleichbare Pro Konfiguration.

An Zubehör kamen dazu:

Insgesamt also 1.903 €9.

Kosten i7 MacBook Pro

Im Vergleich dazu10 kostete das MacBook Pro 1.785 € plus 250 $ AppleCare11. Dazu kamen dann noch:

  • 45 € für weitere 8 GB RAM.
  • 200 € für das oben schon erwähnte SSD-Upgrade.
  • 45 € für eine WLAN/Bluetooth-Karte aus einem 2012er MacBook Pro für Bluetooth 4.0 Kompatibilität12.
  • Ein weiteres 85 Watt MagSafe-Netzteil für 38 €

Grand Total also 2.313 €. Das hört sich zunächst viel an, entspricht aber auf die 3.593 Tage Laufzeit gesehen nur einem überschaubaren Betrag von 0,64 € pro Tag.

Um diesen Tagespreis zu erreichen muss das neue Air immerhin13 gute 8 Jahre laufen…

Erste Eindrücke nach zwei Monaten

Nach acht Wochen kann ich den Eindruck der ersten acht Stunden bestätigen: Das Teil ist der Oberhammer. Rennt wie Sau und null Radau fasst es sehr gut zusammen. Der beeindruckendste Computer den ich je hatte.

Irre Perfomance

Die nackten Geekbench-Zahlen des M1 Airs:

  • 1700 Single-Core Score
  • 7373 Multi-Core Score

Im Vergleich zum 2011er MacBook Pro:

  • 552 Single-Core Score
  • 1972 Multi-Core Score

Das sind synthetische Benchmarks, vermitteln aber einen guten Eindruck, wohin die Reise in der Praxis geht.

Auch die SSD des MacBook Air rennt der alten Samsung 840 evo im Black Magic DiskSpeed Test einfach davon. Knapp 3000 MB gegen 500 MB Lesen/Schreiben pro Sekunde sind Welten14.

Hier die neue SSD im M1:

Und hier die alte SSD aus dem MacBook Pro:

Im täglichen Gebrauch ist das Air praktisch latenzfrei. Alles was ich dagegen werfe funktioniert besser als auf dem Pro. Unerheblich, ob es sich um eine ARM-native Software handelt, oder um eine per Rosetta 2 von Intel übersetze Software. Im letzteren Fall dauert der erste Start ein paar Sekunden länger als gewohnt weil da die Übersetzung stattfindet.

Und weil es keinen Lüfter hat, hört man einfach gar nichts. Der Sound eines iPhones oder iPads aber von einem Laptop. Sehr toll. Wirklich sehrsehr toll.

Großartige Akkulaufzeit

Eine wahnsinnig gute Ergänzung für das Pro war der Erwerb eines zweiten Netzteils. Eines war fest am Schreibtisch, eines für im Wohnzimmer oder unterwegs. Denn auch wenn die Akkulaufzeit schon okay war, so brauchte man doch immer wieder Strom. Das ist beim Air anders. Das ist das erste Laptop, dessen Benutzung ohne ein angestöpseltes Stromkabel komplett normal erscheint. So, wie wenn man ein iPhone oder ein iPad benutzt, aber im Laptopformat. Auch hier ist der Effekt erstaunlich und hochwillkommen. Und er lässt mich wirklich fast vergessen, dass dem Gerät MagSafe fehlt.

Weiterhin kann ich das Air notfalls auch mit einem der Nintendo Switch Netzteile der Kinder laden. Mit der Dell WD15 Docking Station ist es auch kompatibel15 und kann dann an den großen Bildschirm auf dem Schreibtisch und die sonstige Peripherie andocken.

Reichen die zwei USB-C Ports?

Ja, die reichen. Die oben schon erwähnten USB-C auf A Adapter sorgen dafür, dass USB-A Zubehör wie USB-Sticks, Platten oder SD-Card-Reader problemlos funktionieren. Der ebenfalls schon erwähnte USB-C auf Ethernet Adapter ist für die gelegentliche Konfiguration von WLAN-Routern oder das Testen von neuen Ethernet-Strecken hilfreich und hat sogar schicke LEDs.

Alles in allem scheint sich mein Peripherie-Bedarf in ziemlich engen Grenzen zu halten. Das ist alles echt einfacher als gedacht.

Und die Software?

Ich habe das Air nicht aus einem Backup wiederhergestellt16 sondern from Scratch aufgesetzt. Die meisten Dinge ließen sich via iCloud-Storage und AppStore in Windeseile einrichten. Einiges neues hatte sich seit High Sierra ebenfalls ergeben und wollte neu eingestellt werden. Aber das ist dann ein weiterer Post, wenn er online geht, verlinke ich ihn hier.

Fazit

Das hat Apple sehr gut gemacht mit dem M1. Seit gestern gibt es auch iMacs und iPads Pro mit dem Prozessor und da wird sich auch irgendwann ein M2 ankündigen. Da müssen sich Intel und AMD sehr warm anziehen um mitziehen zu können. Das bleibt spannend.

Es bleibt eine dicke Empfehlung für das neue MacBook Air. Wenn ihr mehr Power aus dem Pro braucht wisst ihr es vermutlich eh schon. Die allermeisten Leute mit den allermeisten Anforderungen an ein 13 Zoll Laptop kommen hier komplett auf ihre Kosten.

  1. 9 Jahre und 308 Tage um genau zu sein…

  2. Und der Post der beschreibt, wie man mit der internen Intel-Grafik weiterarbeiten kann, erfährt auf diesem bescheidenen Blog weiterhin verblüffend viel Aufmerksamkeit…

  3. Sehr häufig, weil beruflich, benutze ich auch ein Dell Latitude 5580 unter Windows 10. Das ist, in Anbetracht der Tatsache dass ich für seine Benutzung bezahlt werde, ganz okay…

  4. 1st world problems galore

  5. Heiland, das sind zwei Jahrzente

  6. Intel-Chips arbeiten seit 2006 in Apple-Geräten. Zuvor waren es seit 1994 PowerPC-Prozessoren und davor solche aus der Motorola 68000er Serie…

  7. Auch wenn der Lüfter aus dem Pro wohl sehr leise ist…

  8. Das Air gibt es in Silber, Space Grey und Gold

  9. Weitere Kosten können über die Laufzeit natürlich noch entstehen…

  10. Die noch früheren Geräte: 900 € für das gebraucht gekaufte iBook, 1.235 € plus 180 $ Apple Carefür das MacBook und RAM ging da auch noch rein meine ich…

  11. Damals aus den USA geklickt…

  12. Leider nie verbloggt, das war auch ziemlich cool…

  13. 1.903 € Kosten / 0,64 €/Tag ~2.973 Tage

  14. Dass die Skalen sich über die Jahre ein bisschen geändert haben zeugt auch von der nach wie vor erheblichen Innovationskraft der Hardwareentwicklung…

  15. Da hängt üblicherweise mein Arbeitslaptop dran, aber das Air kann dasselbe Kabel nutzen und das ist auch wirklich sehr praktisch…

  16. Das wäre problemlos möglich gewesen, das MacBook Pro war zwar unbenutzbar aber die Daten sind komplett unversehrt geblieben…

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