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Home Network Redesign

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Wie vor einigen Tagen bereits ausgeführt, gibt es bei uns zuhause familiäre und, dadurch bedingt, bauliche Veränderungen.

Womit, um Himmels Willen, fängt man als Geek also an?

Natürlich mit diesem ganzen Computerkram der in der Gegend rumsteht, blinkt, summt und auch sonst Sehr Wichtige Dinge® veranstaltet. Das blöde ist eben, dass dieses Blinken, Summen und Sehr Wichtige Dinge® tun, derzeit hauptsächlich in dem zukünftigen Kinderzimmer statt findet.

Ich habe die aktuellen Gegebenheiten für unsere Wohnung mal aufgemalt:

Home Network now

Und nach dem Klick erkläre ich euch das alles…

Arbeitszimmer

Sehr ihr den ganzen Kram, der sich hier angesammelt hat? Ihr könnt euch kaum vorstellen wie viele Meter Kabel das sind…

Da steht der vielbeschäftigte Cube, an den auch noch zwei1 externe Festplatten angeschlossen sind und der als zentraler Server für Total Viel™ dient. Dazu eine alte Linux- und eine antike FreeBSD-Installation auf jeweils prähistorischer Hardware, die heute beide eigentlich nicht mehr viel machen ausser Staub zu sammeln. Ich glaube zuletzt eingeschaltet waren die 2007 oder 2008…

Ausserdem hängt ein kleiner 8-Port 100 MBit Switch an der Wand. Dieser stellt den Backbone2 des Netzwerks da. Wenn mein MacBook auf dem Schreibtisch steht wird es hier angeschlossen und mit 100 MBit versorgt. Das ist zum Beispiel dann sehr sinnvoll, wenn größere Datenmengen zu übertragen sind.

An diesem Switch hängt ausserdem eine Airport Express, die zusammen mit ihrem Schwester-Gerät aus dem Wohnzimmer und der Airport Extreme auf dem Schuhschrank ein WDS bildet und somit eine Funkbrücke über den Flur in die Abstellkammer schlägt3. Diese Airport Express im Arbeitszimmer ist daher die Anbindung an das Internet für das gesamte heimische Netzwerk. Quasi nebenbei bietet die Airport Express ausserdem per Bonjour die Dienste eines HP-Druckers an und bindet die Soundsticks als ein Ziel für AirTunes ins Netzwerk ein.

Flur und Abstellkammer

Im Flur steht, wie oben erwähnt, die Airport Extreme auf dem Schuhschrank. Sie ist die Masterstation des WDS und per Kabel durch die Wand mit dem Router in der Abstellkammer verbunden. Bei diesem handelt es sich um ein 3-Port WRAP-Board im Blechgehäuse. Betrieben wird der Router von einer CF-Karte mit m0n0wall, einem embedded FreeBSD das sich auf Routing- und Firewall-Funktionen spezialisiert hat. Diese praktische kleine Box ist auch für DHCP- und DNS-Dienste des lokalen Netzes verantwortlich.

Neben dem Router an der Wand hängt noch DSL-Hardware wie Splitter, Modem und der NTBA. In der Abstellkammer ist es daher immer etwas wärmer als im Flur…

Wohnzimmer

Im Wohnzimmer steht der Mac mini als Medienzentrale und digitaler Videorecoder4. Für den Media-Output ist er an den Receiver5 und den Fernseher6 angeschlossen. Netzwerkseitig wird er per Kabel durch die Wand an den Switch im benachbarten Arbeitszimmer angebunden. Die Airport Express im Wohnzimmer dient ausschliesslich dazu, den Receiver als AirTunes Ziel verfügbar zu machen und ist Teil des WDS.

WLAN

Neben meinem MacBook tummeln sich noch unsere iPhones und Kathis NetBook im kabellosen Netz.

Puh. Schon viel Zeugs…

Plan für die Zukunft

Gut, der Plan ist also, das jetzige, mit Computern und Infrastruktur vollgestellte Arbeitszimmer in das zukünftige, computerfreie7 Kinderzimmer zu verwandeln. Dabei sollen alle aktuellen Funktionen des Netzes erhalten bleiben. Durch das schlanke Design des Netzes und den Austausch einiger Komponenten werden sich außerdem manche Verbesserungen ergeben. So zum Beispiel eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Netzes und eine Senkung des Energieverbrauchs.

Ich habe den Plan für die Zukunft auch aufgemalt:

Home Network then

Hier gibt es stationäre Hardware und dauerhafte Verkabelung nur noch im Wohnzimmer.

Das Airport WDS und der 100 MBit Switch werden durch eine Time Capsule ersetzt. Diese bringt das kabellose Netz auf den 802.11n Standard und das kabelgebundene Netz auf Gigabit-Ethernet.

Speed Baby!

Gleichzeitig wird hier der Drucker angeschlossen8, das lokale Backup erledigt und das Heim Netzwerk ins Internet gebracht. Der Internet-Anschluss wird nicht mehr per DSL über die TAE-Dose im Flur geschaltet9, sondern über die im Wohnzimmer verfügbare Koax-Dose des Kabelfernsehens geführt. Die Geschwindigkeiten des Internet-Anschlusses werden durch diesen Schritt von 2 MBit/s Downstream und 348 KBit/s Upstream auf 32 MBit/s Downstream und 1 Mbit/s Upstream verbessert.

Speed Baby!

Der Mac mini bleibt im Wohnzimmer und übernimmt die beiden externen Festplatten10 vom Cube. Die Mediendaten sind eh schon da drauf und müssen dann nicht mehr über das Netzwerk angeliefert werden. Gleichzeitig übernimmt der mini die Verantwortung für die Sehr Wichtigen Dinge® die der Cube vorher erledigt hat. Die Soundsticks wandern ebenfalls aus dem Arbeitszimmer ins Wohnzimmer und bilden anstelle des fetten 5.1 Receivers plus Boxensystem die verschlankte Audio-Output Option des mini. Dazu sehen die Sticks einfach schick aus. Der Fernseher bleibt nach wie vor wo er ist.

Der Cube wird dann aus unserer Wohnung ausziehen und als Backup-Ziel für das MacBook meiner Schwester dienen. Mittelfristig ergibt sich so eine Option für Offsite-Backups11. Genauso wie S3 von den Amazon Web Services, nur mit deutlich weniger Bandbreite und Storage halt, ist der Cube dann über das Internet zu erreichen, steht aber nicht im Weg rum.

Zu den kabellosen Geräten wird sich eines Tages die zweite Generation des iPad gesellen.

Ausserdem habe ich in der Zeichnung schon mal mein 2007er 13” MacBook gegen ein aktuelles 15” MacBook Pro ausgetauscht. Ohne die Option, das MacBook im Arbeitszimmer an einen zweiten Monitor anzuschliessen ist mehr Display einfach notwendig12

Diesen beiden geplanten Neuanschaffungen13 steht ausserdem die Abschaffung der folgenden Gerätschaften gegenüber:

  • Ein Cube
  • Zwei prähistorische PCs
  • Ein Router, ein DSL-Modem14, ein NTBA, ein Splitter
  • Ein Switch
  • Zwei Airport Express
  • Eine Airport Extreme
  • Ein Sony 5.1 Receiver nebst Boxenset und Boxenständern
  • Kabel. Viele Kabel.

Und das ist ja mal gar nicht so verkehrt. Wenn ich viel Zeit und Lust habe, könnte ich das alles noch mal an einen Stromkostenzähler hängen, da kommt sicherlich die eine oder andere Kilowattstunde zusammen…

So, jetzt muss das ganze nur noch umgesetzt werden. Ich werde berichten.

  1. nicht abgebildete

  2. etwas hochtrabend aber durchaus korrekt formuliert

  3. So konnte auf ein hässliches Kabel quer über den Flur verzichtet werden, ganz großer WAF-Vorteil…

  4. Auch mal ein schönes Thema für einen zukünftigen Post…

  5. optical TOS-Link

  6. DVI

  7. Wie lange das so bleiben wird ist eine ganz andere Frage…

  8. und in einem Schrank versteckt, es gibt IMHO keine schicke Möglichkeit einen Drucker in ein Wohnzimmer zu integrieren…

  9. deren Platzierung nur ein sadistisch veranlagter Innenarchitekt ersonnen haben kann…

  10. Werden ebenfalls im Schrank versteckt

  11. Hey, ich habe immerhin eine Diplomarbeit über dieses Zeugs geschrieben…

  12. Wann diese Notwendigkeit durch die familieninterne Finanz-Kommission anerkannt wird ist eine andere Sache

  13. Und eine ist ja quasi mehr ein Austausch…

  14. Dafür wird dann allerdings ein Kabelmodem einziehen…

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