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Wie man ein iPhone in Belgien kauft

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Ich wollte ja eigentlich schon seit der Vorstellung des ersten iPhones eins haben. Dringend. Unbedingt. Aber ich habe mich geduldet und immer weiter darauf gewartet, dass es in Deutschland auch iPhones ohne einen Vertrag mit T-Mobile zu kaufen gibt.

Das Gute: Das iPhone 3G kam heraus und brachte UMTS und GPS mit.

Das Schlechte: Auch dieses iPhone gibt es in Deutschland nur mit einem 24 Monate langem T-Mobile Vertrag.

Da mein bestehender Vodafone Vertrag noch bis September 2009 läuft, hatte ich kaum eine andere Wahl als mir ein vertragsfreies, Net- und Sim-Lock freies iPhone aus dem europäischen Ausland zu besorgen.

Also habe ich mich am 3. Oktober 2008 mit der Freundin ins Auto gesetzt und bin von Essen1 nach Belgien2 gefahren um zwei iPhones3 und belgische Pralinen zu kaufen.

Das erste Ziel war Liège4. Die genaue Adresse der Niederlassung des örtlichen Providers Mobistar war dem verwendeten Navigationsgerät leider nicht bekannt, aber das würde sicherlich irgendwo im Zentrum liegen, nicht wahr? In der Stadtmitte von Liège fanden wir nach guten zwei Stunden Fahrt auch tatsächlich einen Parkplatz. Ein netter Lièger, Lütticher erklärte uns dann in geduldigem, langsamen Französisch, dass wir noch einen Fußmarsch von guten 15 km vor uns hätten wenn wir zu dem Mobistar-Shop laufen wollten… Wir haben uns dann eben wieder ins Auto gesetzt und uns über zwei, drei Tankstellenstops und einem Straßenkartenkauf5 bis in das sehr hübsche, kleine Einkaufszentrum auf der belle Ille durch geschlagen.

Dort war es dann ein Leichtes den Mobistar-Shop zu finden. In diesem stand ein recht netter Mann hinter dem Verkaufs-Tresen, der mir in sehr stoischem Tonfall, der mich vermuten liess, dass er diese Unterhaltung schon des öfteren führen musste, erklärte, dass er

a) Kein iPhone da hat
b) Eine neue Lieferung erst nächsten Mittwoch erwarte
c) Er mir keins zurück legen könne wenn er wieder welche hat
d) Er mich nicht anrufen könne wenn er wieder welche hat
e) Nein, auch nicht wenn ich wein
f) Er auch nicht in einem der verbliebenen Shops von meiner Liste6 anrufen würde um zu erfragen ob dort noch iPhones vorhanden sind, da es
g) in ganz Belgien derzeit keine iPhones gäbe

Das, ihr denkt es euch bereits, waren keine sonderlich freudebringenden Informationen für mich.

Die Freundin und ich sind dann erst mal eine Kleinigkeit essen gegangen und haben ausserdem Kaffee und Karamelwaffeln gekauft. Nach der Stärkung wollten wir den Tag noch nicht total verkommen lassen und doch noch mal einen Abstecher nach Tongeren7 machen.

Dort gibt es eine sehr nette Einkaufsstrasse und wir haben uns in einer Confiserie noch eine Schachtel äusserst schmackhafter Pralinen gekauft.

Belgische Pralinen

Ausserdem gibt es dort auch einen Mobistar-Shop. Und zwar nicht der am Bahnhof auf der Ecke an dem auch ein Mobistar-Schild hängt, der aber in Wirklichkeit so etwas wie ein elektronischer Gemischtwarenladen ist, sondern der mit der Glasfront und den vielen Handys in der Maastrichterstraat 96.

Und dort sehe ich zwei Sekunden nach dem Betreten des Ladens eine Kunden der ein iPhone kauft. Vier Sekunden nach Betreten des Ladens stehe ich am Verkaufstresen und frage8 nach der Verfügbarkeit von iPhones.

Antwort: “Klar, welches darfs denn sein?”

Ich kann mein Glück kaum fassen und sage: “16GB, Weiss, ohne Vertrag. Bitte.”

Er so: “Oh, so ein Pech davon haben wir keins mehr da…”

Ich so: “…”

Er so: “Aber in unserem Partnerladen gegenüber in dem Einkaufszentrum, da müsste noch eins sein…”

Den Weg erfragen, die Freundin über die Schulter werfen und in ungefähre Richtung seines hinweisenden Fuchtelns rennen waren dann eine einzige, fliessende Aktion.

In dem nächsten Laden angekommen wiederhole ich meinen Wunsch und der Heilsbringer des Tages sagt: “So ein Glück, das ist das letzte weisse das wir haben.”

Kreditkarte raussreissen, durchziehen, unterschreiben, schon fertig, es ist meins.

Dann habe ich Sebi angerufen und ihm erzählt dass es in der Tat iPhones zu kaufen gibt. Er wollte dann am liebsten auch ein weisses haben, musste sich dann aber gezwungenermassen mit einem schwarzen mit 16GB begnügen. Trotzdem besser als keins. Gut war auch der Blick des Verkäufers als ich zwei Minuten nach meinem Kauf mit den Worten “Und jetzt noch ein schwarzes bitte” wieder in seinem Laden stand.

iPhone Tüte

Ausserdem, sehr gut zu wissen, konnte er mir kein weiteres verkaufen da er nur eines pro Person verkaufen dürfe. Das die Freundin dann das schwarze iPhone kaufte und mit meiner Kreditkarte bezahlte war dann aber in Ordnung…

Ein Post zu meinen mittlerweile fast acht Wochen mit dem iPhone folgt, sobald ich mal wieder etwas Zeit finde…

  1. Siehe Punkt A auf der Karte…

  2. Ausserdem gibt es vertragsfreie, nicht gelockte iPhones in Frankreich, Griechenland, Italien und Tschechien, siehe diesen sehr informativen fscklog-Eintrag

  3. Eins für den Sebi, eins für mich…

  4. Siehe Punkt B auf der Karte…

  5. 15! Euro! Fünfzehn!

  6. Na klar, ich habe eine Liste mit vier Mobistar-Shops gemacht, ausgedruckt und mitgenommen…

  7. Siehe Punkt C auf der Karte…

  8. dieses mal auf Englisch, in Tongeren spricht man nicht nur französisch. Diese Tatsache kam mir sehr entgegen…

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