So frug Sebastian in seinem Tweet vom 30. Oktober…
Und das ist a) Nur schlecht in 140 Zeichen zu beantworten und II) Natürlich ein Luxusproblem allererster Kajüte. Dennoch und gerade deswegen, habe ich mir auch ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht…
Es ist zwar zunächst verwunderlich, dass Apple, nachdem das iPad schon als Netbook-Killer am Markt platziert wurde, jetzt auf ein mal eine 11 Zoll Option für das Air anbietet und sich damit in Gefilde begibt, die früher als just cheap laptops abgeschrieben wurde.
Da aber das 11 Zoll Air mit 999 € Euro Einstiegspreis nicht gerade cheap ist und das Netbook-Segment eher nach oben hin abschliesst, ist noch genug Platz bis zu dem iPad Einstand bei 499 €. In Sachen Marktsegmenterschließung hat Apple also1 alles richtig gemacht.
Das von Sebastian angesprochene iPad-Top-Modell liegt allerdings schon bei 799 € und damit nicht mehr so schrecklich weit weg vom Air… Hier beginnt der Blick auf die Features und die individuellen Ansprüche des zukünftigen Users…
Meiner Meinung nach taugen beide Optionen nur als Zweitgerät zu einem Computer der Kategorie Arbeitstier. Ob das nun ein iMac ein großes MacBook Pro oder ein PC ist, ist dann eigentlich egal. Alleine was den Speicherplatz angeht, sind beide nicht sonderlich toll ausgestattet, wenn es darum geht, ausgedehnte Multimedia-Archive zu beheimaten. Nein, das sind eindeutig mobile Geräte die bewegt werden wollen.
Und wenn man länger unterwegs ist, wird die gigantische Akkulaufzeit des iPad sicher ein Argument sein. Dagegen weniger die Tatsache, dass man zum ausgedehnten Schreiben noch eine extra Tastatur mitschleppen muss die das Air direkt mitbringt. Dummerweise2 bringt das Air aber kein UMTS-Modem mit und ist damit auf WLAN- oder Tethering-Lösungen angewiesen um ins Netz zu kommen.
Zum Mailen und Surfen taugen beide sicher gleich gut und wenn die externe Tastatur dabei ist, ist das Schreiben von Texten auch auf dem iPad kein großes Problem mehr und wird sogar von einigen Leuten als alleiniges Schreibgerät benutzt… Wieder andere haben sich so an das Schreiben auf Glas gewöhnt, dass sie die externe Tastatur gleich ganz bleiben lassen, YMMV…
Anders schaut die Sache aus, wenn man unterwegs Code erstellen möchte. Vollwertige Editoren, Unterstützung für Versionskontrollsysteme oder gar Compiler sucht man auf dem iPad vergebens. Hier ist das geschlossene AppStore-Konzept sehr hinderlich um auch nur ein bisschen was geregelt zu kriegen.
Bilder, Diagramme und Präsentationen kann man dagegen wieder auf beiden Geräten hin bekommen. Das ist dann eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Geht es allerdings in Richtung professionelle Bild- oder gar Video-Bearbeitung ist das iPad wieder hintenan. Photoshop oder Final Cut werden es vermutlich auf absehbare Zeit nicht auf das iPad schaffen…
Mein persönlicher Plan ist es ja, mein 13” MacBook mittelfristig durch ein 15” MacBook Pro abzulösen. Und bis dahin wird es vielleicht ja auch schon das iPad 2 geben. Dann werden die Karten neu gemischt und wir können neue Luxusprobleme wälzen. Macht ja auch Spaß…
Wer noch genauer vergleichen möchte, findet als weitere Lektüre im Apfelblog.ch eine detaillierte tabellarische Gegenüberstellung von iPad und Air.